Ich bin derzeit auf
Fliegerurlaub und hatte vor, hier die Doku zum Rumpfformenbau zu machen. Allerdings habe ich die Dokumentation zur Belegung zuhause gelassen. Daher ein anderes Thema …
Verbinderformen
Mit dem 3D-Druck für Verbinderformen habe ich bereits in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht. Kohlefaserstangen mit Knick sind kein Problem. Z.B. 5mm Verbinder für ArtHobby Modelle, welche nur gerade Kohlestangen verwenden.
Der Trick ist bei geschlossener Form, die getränkten Rovings durchzuziehen. Damit werden die Stäbe halbwegs rund. Ansonst könnte es sein, dass Fasern eingeklemmt werden und die Form nicht vollständig schließt.
V-Leitwerks Verbinder
Ähnlich bin ich bei der V-Leitwerksverbinderform vorgegangen. Bereits für die Energija entwickelt, von der Original Aluform abgeleitet, aber dafür mit weniger V-Form, hat sich diese Methode bewährt. Zur Verstärkung eine Rückplatte aus CFK und kurzerhand im Schraubstock gepresst. Da die Form bereits vorhanden war blieb ich beim runden Verbinder.
Tragflächen Verbinder
Hier war die grundsätzliche Entscheidung zu treffen, ob der Verbinder konisch oder einfach rechteckig entworfen werden soll. Beide Formen haben ihre Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt.
Eine konische Verbinderform hat u.a. nachfolgende Eigenschaften:
Vorteil:
- Maximale Bauhöhe zwischen den Holgurten die zur Wurzel hin in der Höhe (Anzahl der Bahnen) abnehmen können.
- Wenn der Verbinder ebenfalls mit einer abnehmenden Belegung gebaut wird, dann kann können die Ballastschächte rechteckig und trotzdem sehr hoch bleiben.
Nachteil:
- Der Verbinder passt nur für eine bestimmte Rumpfbreite
Bei einer rechteckigen Verbinderform drehen sich die Vor- und Nachteile praktisch um. Da ich ursprünglich mit zwei verschiedene Rümpfen, einen voluminöseren Standardrumpf für Elektrifizierung (F3G) und zukünftig einen sehr schlanken Seglerrumpf (F3F/F3B) geplant hatte, gab ich der rechteckigen Form den Vorzug.
Aus dem reinen Seglerrumpf ist durch die separaten Seglernasen zwar nichts geworden, aber in Zukunft wird es wohl auch etwas in Richtung T-Leitwerk und voluminöser, ähnlich der
Energija Alpine(a) Edition geben. Von daher passt die Entscheidung für eine rechteckige Form immer noch gut.
Ich hatte für den Tragflächen-Verbinder in der Vergangenheit bereits eine gemischte Bauweise mit einer Holz Rückplatte, Seitenteile aus Aluprofilen und optional auswechselbaren 3D gedruckten Einsätzen erfolgreich umgesetzt.
Eine kleine Verbinderform (T-Race 23) mit auswechselbaren Einsätzen
Diese Bauweise ist ohne weiteres auf größere Dimensionen skalierbar.
Hier z.b. bei der Form für einen konischen Verbinder für die Energija Flächen für einen breiteren Rumpf. Eine zusätzliche Qualitätsverbesserung erzielte ich durch Einsatz eines Alu-Vierkant auf der Ober- und Unterseite. Damit sind diese Teile ebenfalls völlig plan und somit werden alle Seiten durch Alu-Formteile gebildet. Die Genauigkeit ist im Bereich +/- 0,1mm.
Falls nur eine Form verwendet wird, wäre es egal, wenn diese nicht auf den Hunderstel Millimeter genau ist. Die Verbindertaschen würden von dem resultierenden Verbinder gemacht werden und gut ist‘s. Problematisch wird es erst, wenn eine Verbindertasche auf unterschiedliche Verbinder (z.B. durch unterschiedliche V-Formen) passen muss.
In dem Fall sollte die Form schon halbwegs genau sein. Um ein Nachschleifen wird man wahrscheinlich trotzdem nicht herumkommen. Wir reden aber hier von einem Schleifaufwand von ein paar Minuten damit das Ding annähernd perfekt passt.
Vollständig mit fertigen Aluprofilen/-stangen ausgekleidete Form
Aufbau: Druckplatte (Siebdruck) - Winkel (3D Druck) - Oberfläche (Alu Stangen) - Abstandhalter (3D-Druck)
Zur gleichen Zeit ergab sich jedoch die Möglichkeit, durch einen Bekannten, der Lehrlingsausbildner in einer Firma mit eigener Werkzeugmacherei war, ordentliche Alu-Formen im Rahmen eines Ausbildungsprojekts umzusetzen. Das nimmt man gerne an
Professionelle Bearbeitung von den Lehrlingen
Das Projekt dürfte dann für die Azubis doch etwas gebracht haben, denn es brauchte ein paar Anläufe, bis zufriedenstellende Ergebnisse abgeliefert wurde. Dafür bekam ich gleich Formen für vier, sechs und acht Grad V-Form.
Schwere Dinger, die ich gleich zum Beschweren bei der "Community-Variante" Verwenden konnte
Damit war ein weiterer Baustein im Projekt erledigt und es konnten in der Zwischenzeit schon Verbinder für die unterschiedlichen Varianten gebaut werden. D.h. jeweils 6 und 8 Grad für die ersten drei anstehenden Modelle (Elektro, Segler und eine 240er Version)
Die Verbinder sind für mich ausreichend (275km/h und voll ziehen) dimensioniert, konisch belegt und alle mit 1kg (Messing) ballastierbar
Beim nächsten Mal dann hoffentlich wirklich die Doku zum Rumpfformenbau.
Grüße,
Christian